Frau Käfers Schwäche für die stärksten Männer
Frau Käfers Schwäche für die stärksten Männer / Gattenwahl geht nach Gewicht / Weibchen prüfen die Qualität der Männchen durch Anheben
Nur nach heftigem Regen hat der Nachwuchs des Wüstenkäfers Parastizopus armaticeps überhaupt eine Chance, sich im feuchten Milieu, das kurzfristig unterm Wüstensand entsteht, zu entwickeln. Für die Wiege in diesen Extrembedingungen muss der Papa aber heftig ackern. Die Brutkammer, in der das Weibchen seine Eier deponiert, liegt nämlich am Ende eines Stollens. Den muss das Männchen vorbereiten und der muss tief sein damit er nicht austrocknet bevor noch die Jungen so weit sind. Auf der sicheren Seite ist die Wiege, wenn sie etwa einen halben Meter tief im Grund versenkt ist.
Doch nicht jeder der kleinen Bergleute kommt so weit. So kann die Kraft des potenziellen Vaters, ein paar kostbare Zentimeter tiefer zu bohren, oft über Tod und Leben der Jungen entscheiden. Als Lebensversicherung für ihre Larven suchen sich die Weibchen deshalb die kräftigsten Partner aus. Doch woran erkennt das Weibchen den besten Tunnelbauer? Am Gewicht, wie die Verhaltensforscherin Ann Rasa von der Universität Bonn feststellte. Schwerere Männchen können einfach tiefer graben.
Als ob sie es wüssten, heben die viel größeren Weibchen alle sexinteressierten Männchen kurz in die Luft und prüfen dabei ihr Gewicht, bevor sie sich für den schwersten Bewerber entscheiden. Durch Aufkleben winziger Gewichte auf den Rückenpanzer konnte Rasa in ihren Versuchsreihen die männlichen Mauerblümchen in erfolgreiche Freier verwandeln. Wie sich bei den Messungen zeigte, wägen die Weibchen äußerst präzise. So konnten schon Unterschiede von wenigen Tausendstel Gramm im Gewicht der Männchen die Entscheidung der Weibchen bestimmen.
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animal.press / Zu 4000 Tierstorys / Schmidts Tierleben / Schmidts Tierleben |
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