Kasuare, Australiens größte Vögel
Auf die Bäume, ihr Menschen! / Terror-Vögel in Queensland / Kasuare schlagen zu / 150 Menschen, 35 Hunde und diverse Kühe und Pferde wurden attackiert.
Von Claus M. Schmidt
Cairns – Eine Safari im australischen Queensland kann eine lebensgefährliche Sache sein! Behörden im nordöstlichen Bundesstaat des 5. Kontinents warnen Besucher der Regenwälder eindringlich vor den Kasuaren. Das sind Australiens größte Vögel.
Die straußenähnlichen Helmkasuare, haben durch Kontakt und Fütterung jegliche Scheu vor dem Menschen verloren. Mit fatalen Auswirkungen. Denn die zwei Meter großen und 85 Kilogramm schweren Laufvögel haben sich angewöhnt, mit ihrem zwölf Zentimeter langen dolchartigen Stachel am Fuß kräftig zu zu treten. Flucht nützt nichts. Für das Opfer gibt es kaum ein Entrinnen, weil der Vogel es im Trab auf über 50 km/h bringt.
So spitz und stabil ist der Dorn, dass Kopfjäger im benachbarten Neuguinea, wo eine verwandte Art des Helmkasuar beheimatet ist, einst ihre Speerspitzen daraus fertigen.
Wenn die Kasuare kein Futter bekommen, oder wenn ihnen sonst etwas nicht passt, ist das für die leicht reizbaren Vögel schon Grund genug für einen Angriff. Tödlich endete das in den letzten Jahren für 35 Hunde. 150 Menschen, 3 Pferde und eine Kuh wurden von Kasuaren verletzt. (Anno 1926 starb gar ein Wilderer, der versuchte, so einen Vogel zu erlegen).
Die in Australien lebende Art des Helmkasuar Casuarius casuarius johnsonii hat zwar mit einem Bestand von knapp tausend Köpfen einen historischen Tiefstand erreicht. Doch zunehmend kommen diese Bewohner der Regenwälder nun auch in Vorstädte, Parks, Gärten und auf Straßen, wo sie aggressiv betteln. Zwei Drittel aller Verletzungen durch Kasuare, konstatiert Christopher Kofron, der die Fälle im Auftrag des Wildlife Service von Queensland untersucht, gehen auf das Konto bettelnder Tiere, die sich Menschen annäherten. Viele der Opfer traf es auf der Flucht, als sie von den erzürnten Laufvögeln verfolgt wurden.
Aufgrund der vielen Übergriffe hat die Parkaufsicht inzwischen ein generelles Fütterungsverbot erlassen. So hofft man, die Tiere wieder auf Distanz zum Menschen zu bringen. Doch Kasuare halten sich nicht an die Vorschrift. „Wer einem Kasuar begegnet“, rät Kofron, „soll sich zügig hinter einem Baum verstecken und an seiner Rückseite hochklettern. Wenn kein Baum da ist, soll man sich rückwärts gehend langsam entfernen und dem Kasuar nur nicht den Rücken zuwenden.“
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animal.press / Zu 4000 Tierstorys / Schmidts Tierleben / Schmidts Tierleben |
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