Die Tierschutzfarm Buttercup ist Europas einziges Ziegen-Asyl Hier
gibt’s keinen Grund zum Meckern Wenn die Futterpellets im Eimer rappeln,
dann stürmen einige Dutzend Ziegen über die grüne Weide auf die Helfer
zu. Ein buntes Völkchen ist da versammelt. Von der üppigen Angoraziege
bis zur handlichen Zwergziege sind hier so ziemlich alle Typen aus der
Ziegensippe vertreten. Bob Hitch, der Gründer der Farm in der englischen
Grafschaft Kent und sein Manager Gower McCarthy nennen alle ihre 140
Schützlinge beim Namen. Und sie kennen die Geschichte von jedem
einzelnen. „Diesel“ im Glück Da ist Zwergziege „Diesel“, die das
Schicksal besonders hart getroffen hat, bevor sie endlich befreit wurde
und auf die Buttercup Farm kam. Tierschützer hatten das völlig
abgemagerte Tier auf einem stillgelegten Fabrikgelände geborgen. Diesel
war völlig verkleistert von Maschinenöl, eiterte aus der Wunde einer
herausgerissenen Ohrmarke und humpelte auf versehrten Hüfchen. Bei der
Ankunft in Buttercups wurde „Diesel“ gleich mit warmem Wasser gründlich
shampooniert. „Hier kam erstmals die weiße Fellfarbe und die braunen
Flecken zum Vorschein“, sagt Gower. Doch das währte nicht lange.
„Innerhalb weniger Tage fielen ihr die Haare aus, wir mussten sie
täglich mit Salben gegen Verbrennungen einreiben, um die gereizte Haut
zu beruhigen.“ Inzwischen ist aus dem einstigen Sorgenkind ein munteres
Zicklein geworden, das den Frühling mit fröhlichen Bocksprüngen begrüßt
und keinem spielerischen Kampf mit den Kumpels aus dem Wege geht.
Zicklein in der City. Über manche Vorstellungen von den einstigen
Haltern seiner Schützlinge kann Gower nur den Kopf schütteln. „Was
denken sich die Leute bloß?“ Da wollte einer mitten in London eine Ziege
auf dem Balkon halten, ein anderer meinte, dass seine Garage eine
Unterkunft wäre. „Ziegen sind Gesellschaftstiere, die Artgenossen und
eine Herde brauchen.“, weiß Gower. „In Gesellschaft blühen sie förmlich
wieder auf.“ Die Farm ist wie ein großer Streichelzoo. GRoße und kleine
Besucher der Farm genießen den Kontakt mit den freundlichen Geißen in
der ländlichen Umgebung. Schulklassen und Kindergärten kommen regelmäßig
und manchmal besuchen sie die Ziegen in ihrern Klassenzimmern.
Interessenten und Familien buchen Kurse, in denen sie für ein paar
Stunden ihrer Freizeit den praktischen Umgang mit den Tieren üben.
Manche finden daran so sehr Gefallen, dass sie für ein paar Tage oder
Woche als zahlende Praktikanten die Pflege der Tiere erlernen. CMS
www.buttercups.org.uk