Naturfotografen brauchen Geduld Darauf hat Alan wochenlang gewartet Sie sind bunt, ihr Gefieder schillert im schönsten türkisblau, der Bauch ist orange, die Kehle und der Hals schneeweiß abgesetzt. Ein wunderschöner Vogel, der gern als Juwel und schillernder Edelstein beschrieben wird. Ihn in Aktion zu fotografieren ist Traum vieler ambitionierter Naturfotografen. Das Problem ist nur: Find mal einen! Denn wenn er regungslos am Ufer eines Gewässers auf Lauer sitzt, dann ist der Piepmatz, der mit seinen rund 30 Gramm gerade mal so groß ist wie ein Spatz, kaum zu entdecken. Wenn er mal fliegt, sieht man ihn kurz schillern – aber bis man realisiert hat, was das ist, ist er auch schon wieder verschwunden. Und selten ist der Vogel! Wie selten, das hat er seinem unleidlichen Charakter zu verdanken. Denn Eisvögel hassen andere Eisvögel, halten allzeit zu Streit bereit ihren heimischen Bachlauf frei von allen Artgenossen. Ist ein Mensch in der Nähe, der ihn beobachtet oder fotografieren will, dann verzieht sich der eigenbrötlerische Vogel. Kennt man diese Fakten, dann ist es kaum zu glauben, wie Alan McFaden es geschafft hat, diese Aufnahmen zu schießen. Vertrauen und Geduld – sagt Alan war der Schlüssel zum Erfolg. Am Ufer des Flußes Tarff hatte er seinen Eisvogel entdeckt und über Wochen wieder und wieder auf einem Anglerhocker am Ufer sitzend belauscht. Immer zur gleichen Tageszeit. „Ich hatte immer dieselbe Tarnjacke an und mit der Zeit gehörte ich für ihn wohl zum Inventar seines Reviers.“ Alan gelangen einmalige Aufnahmen vom Sturzflug, vom Eintauchen ins Wasser, vom Auftauchen mit Fisch. Aufnahmen mit extrem kurzen Verschlußzeiten, die jedes einzelne Federchen, jeden Wassertropfen, der vom Vogel perlt, erkennen lassen. Und dann geschah das Unglaubliche: Der Eisvogel ließ sich auf dem Kopf des Fotografen nieder, um aus dieser Position nach Fischen Ausschau zu halten. Allan: Nachdem er das mehrmals getan hat, installierte ich die zweite Kamera mit Fernauslöser für ein Selfie mit uns beiden. Es hat geklappt.“ Weltpremiere! So nah war noch kein Naturfotograf an einem Eisvogel dran. Und wie die preisgekrönten Bilder zeigen, hat sich Alans Einsatz gelohnt. CMS