Theodor – ein Bambi mit Schutzengeln Das erste Kitz des Jahres kam sechs
Wochen zu früh Dillenburg, Hessen – „Theodor ist unser Musterschüler“,
schwärmt Werner Schmäing (57), während sein Schützling eifrig am
Fläschchen nuckelt. Der engagierte Tierfreund hat in den letzten Jahren
bereits fünf Rehkitze aufgezogen. Aber bei keinem verlief das so
problemlos, wie bei Theodor. Dabei stand der Start ins Leben für das Kitz
unter keinem guten Stern. Sechs Wochen zu früh – nämlich Ende März kam das
Böckchen zur Welt. Vorgesehen von Mutter Natur sind die Monate Mai und
Juni, wenn das Gras so hoch steht, dass die anfangs hilflosen Kitze darin
verschwinden und ihre erste Lebenswoche sicher und verborgen verbringen,
bis ihre Kräfte reichen, die Mutter zu begleiten. Doch als Theodor vom
Jagdpächter mitten auf freiem Feld gefunden wurde, war noch kein Hälmchen
gewachsen. Das Kitz war weithin zu sehen. Eine leichte Beute für Räuber!
Eigentlich soll man Rehkitze ja nicht berühren oder gar aufnehmen. Denn
für sie ist es ganz natürlich, dass sie in der ersten Lebenswoche alleine
in ihrer Deckung ausharren, bis die Mutter im Abstand von einigen Stunden
zum Säugen kommt. Aus einem Versteck beobachtete der Jagdpächter das Kitz,
wartete auf die Mutter. Hilfe im letzten Augenblick Wie er bald bemerkte,
war er nicht der einzige, der Interesse zeigte. Ein Fuchs hatte auch schon
ein Auge auf das schutzlose Tierbaby geworfen. Es liegen zu lassen, hätte
den sicheren Tod für das Kitz bedeutet. So hob es der Jäger auf und
brachte es zu Familie Schmäing, die schon in den letzten Jahren ein
Händchen für Findelkinder hatte. 1750 Gramm wog das Kitz, das vermutlich
gerade mal einen Tag jung war. Mit warmer Ziegenmilch aus dem Fläschchen
hat sich das Böckchen innerhalb von nur einer Woche auf prächtige 2605
Gramm entwickelt. Inzwischen ist der Kleine aus dem Gröbsten raus und
futtert die bei Rehen beliebten Kräuter und Sprossen auf der kleinen
Plantage, die Schmäings eigens für ihre Schützlinge angepflanzt haben. Und
sogar erste Freunde hat Theodor mit den Nachbarskindern Sophie (12) und
Lennart (8) und mit Collie Ziva (5) schon gefunden. Auch an Gesellschaft
von Artgenossen mangelt es nicht. Denn die inzwischen erwachsenen Kitze
der letzten Jahre zieht es immer wieder auf Schmäings leckere Rehweide.
Sie haben ihren kleinen „Bruder“ schon beschnuppert und in die Familie
aufgenommen. CMS
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animal.press / Zu 4000 Tierstorys / AAA Frei und picmaxx off / 03383 Reh-FRühchen |
Dok. Autor |
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