Gewildertes Orang-Baby Didiks langer Weg in die Dschungelschule
©animal.press Indonesien, Ketapang Wenn die anderen Orang Kinder spielen,
lachen, sich balgen, sitzt Didik manchmal mit einem traurigen Gesicht
abseits. „Er hat den Verlust seiner Mutter noch nicht verschmerzt“, sagt
Lis Key (36) von der Artenschutz-Organisation IRA – International Animal
Rescue. Mitstreiter der IRA hatten das etwa 18 Monate alte Orangbaby Didik
vor vier Monaten von einem Tierhändler in Ketapang beschlagnahmt. Didik
schien dem Tod näher als dem Leben. Er war nur noch Haut und Knochen, in
der Schulter steckte eine Gewehrkugel. “Vermutlich von derselben Waffe,
mit der seine Mutter getötet wurde“, sagt Lis, „Orang Utan Mütter würden
ihr Baby niemals kampflos im Stich lassen.“ In guten Händen Didik wurde in
die Urwaldstation der IRA gebracht. Zum Glück saß das Projektil direkt
unter der Haut. „Wir konnten es mit einem kleinen Eingriff entfernen“,
freut sich Didiks behandelnder Arzt Ayu Budi Handayani. Er behandelt und
untersucht die Neuankömmlinge der Station, in der zur Zeit nicht weniger
als 106 der roten Menschenaffen leben. Teils traumatisierte Wildererwaisen
wie Didik, teils Tiere, die als Haustier an der Kette gehalten wurden,
beschlagnahmte Tiere und Opfer von groß angelegten Waldrodungen, bei denen
ihre heimischen Wälder abgefackelt wurden, um Platz für Palmölplantagen zu
schaffen. Nach Erstaufnahme und gründlicher Inspektion kommen alle
Neuzugänge für drei Monate in die Quarantänestation.“ Hier ist der Kontakt
mit dem persönlichen Pfleger am engsten, hier können sich die Tiere
erholen“, sagt Lis. „In seinem Zustand wäre Didik anfangs den
Anforderungen gleichaltriger Spielkameraden nicht gewachsen.“ Bei bester
Pflege und Ernährung kam Didik in diesen Monaten wieder zu Kräften.
Endlich unter Kumpels Das Zusammentreffen mit dem ersten kleinen
Schicksalsgenossen war rührend. Die beiden umklammerten sich als wollten
sie sich nie mehr trennen. Für die Orang-Utan Schützer sind solche
Kontakte wichtig. Sie helfen den traumatisierten Tieren nach und nach über
die schlimmen Erlebnisse weg. Zwischen Joss und Didik entwickelte sich
eine enge Freundschaft. „Wenn sie einen Kumpel haben, können wir sie
leichter in die Gruppe integrieren. In ihren Gruppen lernen die
Menschenaffen endlich das Leben im Dschungel kennen. Täglich werden sie
gemeinsam per Schubkarre aus der Station in die Wälder gefahren.
„Fröhliches Spiel und Klettern“ steht auf Didiks Lehrplan fürs erste Jahr
auf der Dschungelschule. CMS
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