S3110 Achtung - das ist nicht der Text zum aktuellen Fall und den
aktuellen BIldern von 2020/2021
Odysee mit Happy End – Plumplori Kutuk darf zurück in die Freiheit
Ängstlich blickt Plumplori Kutuk aus seiner Transportkiste. Seine großen
runden Augen wandern von einem Helfer zum anderen – noch ist sich der
kleine Primat nicht sicher, was er von seiner neuen Umgebung halten
soll. Kein Wunder – erst vor wenigen Stunden ist er seinen ehemaligen
Besitzern weggenommen worden. Die hatten das vom Aussterben bedrohte
Tier als Haustier gehalten – ohne Rücksicht auf seine Bedürfnisse. Mit
Süßigkeiten vollgestopft, die Zähne gestutzt und in einer kleinen Kiste
gehalten, ging es dem kleinen Kutuk alles andere als gut. Zum Glück
erfuhren Mitarbeiter des Internationalen Tierschutzes von seinem
Schicksal und befreiten ihn. Nun wird er in der Auffangstation Bandar
Baru im Norden Sumatras wieder aufgepäppelt. Große, runde Augen,
seidenweiches Fell und ein niedliches Aussehen – Plumploris sind einfach
wahnsinnig süß. Doch dass sie so putzig sind, wird den Tieren zum
Verhängnis: „Seit es auf„YouTube“ immer öfter vermeintlich lustige
Videos von Plumploris gibt, die kleine Schirmchen halten oder gekitzelt
werden, steigt die Anzahl an Menschen, die sie als Haustiere haben
wollen“, erklärt Manik, ein Mitarbeiter der Auffangstation. „Der
illegale Handel mit ihnen boomt. Jeder Straßenhändler will sie anbieten,
weil die Nachfrage so groß ist“, meint der 27-Jährige. Dass die Tiere
vom Aussterben bedroht sind und Handel, Haltung und Verkauf der
Plumploris mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und über 6000 Euro Bußgeld
bestraft werden, kümmert sie dabei wenig. Das Kukang-Rettungsprogramm
versucht jetzt, mit einer Aufklärungskampagne gegen diesen Trend zu
steuern. Der kleine Kutuk hat Glück – durch die liebevolle Pflege und
die ärztliche Betreuung in der Auffangstation geht es ihm ein paar
Wochen später schon wieder richtig gut. Lebendig springt das kleine Tier
in seinem Gehege umher und lugt neugierig von einem Baum. „So prächtig
wie sich Kutuk erholt, darf er schon bald zurück in die Freiheit“,
erklärt Manik. „Wie schön, dass seine tragische Geschichte ein Happy End
hat“, strahlt er.