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Spechte

#124036    Kein Model Release;
Spechte
Spechte, die Zimmerleute des Waldes: Hör mal wer da klopft Von Claus M. Schmidt © animal.press Im Frühjahr werden die sieben heimischen Specht-Arten fleißig. Dann hämmern und klopfen die Zimmermeister des Waldes dass es weithin schallt. Lohn der Mühe ist ein Familienleben, das den geborenen Langschläfern allerdings die Nachtruhe raubt. Was für eine Leistung! Wenn wir mit dem Finger nervös auf die Tischplatte trommeln, dann kommen wir so etwa auf zwei Klopfer pro Sekunde – und selbst mit viel Übung und Technik geben unsere Muskeln kaum ein-zwei Schläge pro Sekunde mehr her. Unser Grünspecht bringt es auf 20 Klopfer pro Sekunde. Minutenlang rattert er aufs Holz - ohne Kopfschmerz und ohne Gehirnerschütterung! Zwiti: Waldarbeiter mit Schutzhelm Eine ausgefeilte Zusammenarbeit von hochspezialisierten Nerven, Sehnen, Muskeln und Gelenken macht das sichere Arbeiten des gefiederten Zimmermanns bei diesem hohen Tempo möglich. Mit jedem neuen Schlag schließen sich zum Schutz vor Splittern und Spänen die Augen, um sich für den nächsten gezielten Hieb wieder zu öffnen. Und dann gibt es noch einen biologischen Schutzhelm in Form einer außergewöhnlich stabilen knöchernen Schädelkapsel. Damit der Kopf nicht ungebremst aufs Holz prallt, federt eine elastische Knorpelschicht zwischen Schnabel und Schädel die Wucht des Aufpralls ab. Das schwimmend gelagerte Hirn des Spechts driftet bei all dem hektischen Rattern derweil vor und zurück ohne aber ernstlich an seine Kapsel zu stoßen. Mit diesen Voraussetzungen lassen sich nicht nur Insekten und Larven aus Bäumen picken und Nisthöhlen bauen - früh im Jahr hämmern Spechte, um Eindruck zu schinden. Denn was Singvögeln ihre Stimme, das ist dem Zimmermann des Waldes sein Trommeln. Es soll Partnern imponieren und Rivalen zeigen, wie stark er ist. Hört, hört! Solange die Säfte noch nicht in die Bäume gestiegen sind, so lange Stamm und Äste noch wintertrocken sind, so lange ist ihr Holz ein wunderbar weithin schallender Resonanzkörper. Der Grünspecht macht zudem noch mit einem markanten lachenden Ruf auf sich aufmerksam. Zwiti: Richtfest in der Birke Hat sich ein Paar gefunden, dann arbeitet es an seiner gemeinsamen Zukunft. Zwei Wochen wird abwechselnd gehämmert, geklopft und ausgespänt bis die Wiege in einem Baumstamm fertig gestellt ist. Richtfest wird bei Zimmermanns gefeiert, wenn die Bruthöhle mit einer Tiefe von 25 bis 60 Zentimetern den Baumeistern groß genug erscheint. Dann lassen sie die letzten Holzspäne am Grund liegen. Als Polster für fünf bis acht Küken, die nach drei Wochen Brut aus den Eiern schlüpfen. In der Vogelwelt gelten Spechte als rechte Langschläfer – meist begeben sie sich bereits vor Sonnenuntergang in die Höhle, die sie erst lange nach Sonnenaufgang wieder verlassen. Doch wenn die Küken im Mai geschlüpft sind, ist es für ihre Eltern um die Bettruhe geschehen. Mit Anbruch des Tageslichts, so um 4 Uhr in der Früh fliegen sie aus, um Insekten für ihre nimmersatten Küken zu sammeln. Anders als Bunt- und Schwarzspecht sucht der Grünspecht seine Nahrung nicht in Bäumen sondern vorwiegend am Boden. Zusammen mit dem Grauspecht zählt er deshalb biologisch zu den Gras oder Erdspechten. Die stochern mit ihren Schnäbeln in Ameisenbauten herum und sammeln die Insekten, ihre Eier und Larven mit einer zehn Zentimeter langen Zunge ein und bringen sie ihrer Brut. Nach drei bis vier Wochen dieser Kost werden die Küken selbst kribbelig und krabbeln aus der Höhle. Zum Fliegen reicht das Gefieder dann zwar noch nicht – aber die Greifzehen erlauben ein flinkes und sicheres Klettern im Geäst. Und bis die Schwingen flugfähig und ausgewachsen sind, füttern die Eltern weiter und müssen noch für ein Weilchen auf den erholsamen Schlaf in den Morgenstunden verzichten. Der Buntspecht ist häufiger Gast in Gärten und Parks. Hier setzt er zur Landung an einem Baumstamm an Papa Schwarzspecht hat den Küken die Ausbeute seiner Arbeit mitgebracht. Der harte Schnabel kann auch zart – wenn er die Jungen füttert Der Mittelspecht ist ein Spezialist – am ehesten sieht man ihn in Eichenwäldern Der Dreizehenspecht lebt ausschließlich in naturbelassenen Fichtenwäldern mit viel morschem Holz Der Wendehals ist ein Exot unter den Spechten. Er baut keine Höhle, klopft nicht auf Holz und lebt von Ameisen Bergwälder mit hohem Laubwaldanteil bevorzugt der Weißrückenspecht. Er ist der seltenste unserer Spechte Für die Bruthöhle zu groß – zum Fliegen noch nicht groß genug. Ein paar Wochen laufen junge Spechte, wie dieses Grünspecht-Küken – durchs Geäst ihres heimischen Baums. Ausgewachsen aber noch nicht auf eigenen Füßen. Junge Grünspechte lassen sich nach Auszug aus der Bruthöhle noch wochenlang von den Eltern füttern

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